Kilian Raetzos Beiträge (46)

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«Ich bin Teilzeitvegetarier, Flexitarier»

Tagesanzeiger.ch: (Erstellt: 27.10.2014, 13:37 Uhr)

 

«Ich bin Teilzeitvegetarier, Flexitarier»

Haben Sie gewusst, dass Rolf Hiltl vom gleichnamigen Restaurant nicht voll vegetarisch lebt? Trotzdem sagt er, der moderne Veganer sei cool und habe wenig vom altmodischen Bild des Körnlipickers.

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Herr Hiltl, ich habe eben ein Cordon bleu in Ihrer Vegi-Metzg gekauft. Werde ich den Unterschied zu einem richtigen merken?
Ich glaube schon, ja. Es hat zwar einen Appenzeller Käse drin, wie es sich gehört, den Schinken aber haben wir durch Räuchertofu ersetzt. Beim Tatar würden Sie nichts merken.

Leben Sie vegetarisch?
Ich bin Teilzeitvegetarier, Flexitarier nennt man das heute. Ich bin gerne Vegetarier, mache aber Ausnahmen, etwa, wenn ich am Meer bin. Dann gibt es manchmal Fisch. Natürlich stellt sich die Prinzipienfrage: Fleisch oder nicht. Vielleicht bin ich noch nicht so weit. Für mich stimmt es momentan so, wie es ist.

Ihr Urgrossvater hat das erste vegetarische Restaurant der Welt eröffnet. Sie müssen doch vegetarisch aufgewachsen sein?
Nein. Meine Mutter stammt aus dem süddeutschen Raum, da gab es halt zum Vesper manchmal eine Wurst. Oder zu Hause ein Züri Gschnätzlets. Essen hat so viel mit Traditionen zu tun. Deshalb gibt es auch unsere Vegi-Metzg. Was man als Kind isst, mag man auch später noch. Bei uns gab es manchmal Plätzli an einer Rahmsauce mit Nüdeli, ich sehe das noch vor mir. Ich mochte das sehr, dieses Gefühl kann ich nicht einfach wegbeamen. Und darum möchte ich das heute auch noch in irgendeiner Form essen. Wäre ich in Delhi aufgewachsen, hätte ich kein Bedürfnis nach Fleisch, denke ich.

Haben Sie Ihre Kinder vegetarisch erzogen?
Nein. Céline, sie ist 17, hat zwar kürzlich eine vegane Woche eingelegt, es ist halt gerade im Trend. Der kleine Téo (11) mag kein Fleisch, hauptsächlich aber, weil er es beim Schneiden und beim Kauen zu mühsam findet, und Léna (13) isst zwischendurch gerne ein Würstli.

Zurück zum Cordon bleu. Ist es nicht seltsam, einen vegetarischen Laden Metzg zu nennen?
Warum denn? Es gibt immer weniger Metzgereien, in Zürich zumindest. Und eine Metzgerei ist doch etwas Schönes! Kinder bekommen ein Rädli Wurst, das machen wir übrigens auch so.

Das Wort «metzgen» impliziert , dass etwas geschlachtet wird.
In unserer Metzg hängen ja auch viele Messer (lacht). Tatsächlich gab es auf einen Zeitungsbericht über unsere Vegi-Metzg extrem viel und extrem emotionale Reaktionen. Immer wieder tauchte die Frage auf: Was soll das? Warum braucht es eine vegetarische Bratwurst? Ich finde: Eine Wurst muss doch einfach fein sein. Ich begreife nicht, warum unbedingt ein totes Tier drin sein muss. Wir bieten ja auch einen Service an, denken Sie an eine Schulreise. Heutzutage gibt es Mädchen, die vegetarisch essen wollen. Sollen sie im Wald ein Rüebli bräteln? Die werden doch ausgelacht. Mit einer Vegiwurst ist alles voll easy.

Warum sind die Diskussionen um Veganismus und Vegetarismus immer so emotional?
Ich vermeide es, von Vegetarismus zu sprechen. Ich rede lieber von vegetarischer Ernährung, weil es für mich in erster Linie nicht um eine Ideologie geht, sondern um sinnvolle Ernährung. Vielleicht ist das der Grund, warum die Emotionen hochschaukeln: Für viele geht es um mehr als ums Essen. Vegan leben ist eine Weltanschauung geworden. Gegner haben Angst, dass ihnen etwas weggenommen wird. Fleisch essen hat bei uns eine lange Tradition.

Vielleicht nehmen Sie Fleischliebhabern ja wirklich etwas weg, das ihnen wichtig ist: Sie setzen sich ein für eine Ernährung, die nicht ihrer entspricht.
Nein. Ich bin da ganz entspannt. Hiltl steht für gesunden Genuss, wir sind nie mit dem Zeigfinger unterwegs. Jeder soll essen, was er will. Letzthin beobachtete ich eine Frau in unserem Restaurant, deren Sohn einen McDonald’s-Hamburger ass. Ich fand das lustig und sagte: Mach es, aber bitte diskret.

Was raten Sie Menschen, die sagen, sie könnten ohne Fleisch nicht leben?
Ich erzähle folgende Geschichte: Letzthin in einem unserer Kochkurse fragte mich ein Vater: Was soll ich tun? Mein Sohn will ständig Wienerli mit Ketchup essen. Ich fragte ihn: Was essen Sie denn am liebsten? Er: Wienerli mit Ketchup. Solche Beispiele zeigen mir, dass Fleisch essen oft reine Gewohnheit ist. Ich glaube nicht, dass jemand ernsthaft Fleisch braucht. Es geht sehr gut ohne. Aber ich weiss schon, wie das ist, sehe ich ein Steak auf dem Grill, dann hab ich auch Lust. Oder eine St.Galler Bratwurst – die ist einfach gut. Doch mir geht es hier um den Genuss und nicht darum, dass ich sie unbedingt brauchen würde.

Was ist mit Leuten, die körperlich schwere Arbeit leisten?
Natürlich braucht ein Handwerker mehr als ein Salätli mit einer Zitrone. Die Energiezufuhr kann man auch anders abdecken. Mit einem Steinpilzrisotto, Parmesan und Rahm zum Beispiel. Oder essen Sie einen Schoggikuchen. Dann haben Sie Ihre Kalorien.

Parmesan und Rahm sind in Ihrem neusten Kochbuch nicht zu finden, dort geht es um vegane Ernährung, die Milchprodukte aussen vor lässt. Wird Hiltl jetzt vegan?
Nein. Wir durchlaufen allerdings einen Veganisierungsprozess. Das heisst, wir schauen uns die Gerichte an und entscheiden, ob es Sinn macht, die vegane Variante anzubieten. Ihr Cordon bleu, das Sie in der Vegi-Metzg gekauft haben (zeigt auf die Packung auf dem Tisch) ist nicht vegan – wegen des Appenzeller Käses. Er ist wichtig für den Geschmack. Auch das Rührei auf dem Zmorgenbuffet streichen wir nicht. Man könnte es zwar mit Tofu zubereiten, aber das überzeugt mich – noch – nicht. Das Tatar wiederum ist vegan und wenn man Margarine statt Butter auf den Toast streicht, ist dieser Bestseller rein vegan und sehr fein.

Ich behaupte: Vegane Ernährung ist nur ein Trend.
Ich glaube, dieser Trend wird sich halten. Es wächst eine neue Generation von Veganern heran. Schauen Sie zum Beispiel unsere 22-jährigen DJs im Hiltl-Club an. Sie sind oft Veganer aus einer Selbstverständlichkeit heraus, sie haben nichts mehr mit dem Körnlipickertum von früher zu tun. Sie missionieren nicht. Diese Jungen leben vegan und sind mitunter deshalb, auf Zürichdeutsch, einfach «geili Sieche».

Das sagt man auf Berndeutsch auch Aber ist ein vegetarischer Club wirklich so cool?
Aber ja. Anscheinend kann man bei uns am besten Frauen kennenlernen. (Zeigt sein Handy mit den entsprechenden News.) Frauen, die sich bei uns am Buffet bedienen, wollen auch tanzen. Eine Veganerin hört ja nicht einfach auf zu tanzen, und Musik und Wodka sind auch vegan.

Können wir vegetarisch leben, weil es uns so gut geht?
Ja, auch. Wenn man wie meine Grossmutter zwei Weltkriege durchlebt hat, ist man froh, man hat etwas zwischen den Zähnen. Sie hat sich damals wohl keine Gedanken zur vegetarischen Ernährung gemacht.

Aber wir in der heutigen westlichen Welt können es uns leisten, keine Tiere mehr zu töten.
Ja, das könnten wir. Aber wir sind verwöhnt. Während es früher Sonntagsbraten gab, liegt heute das Fleisch unblutig verpackt in den Regalen der Grossverteiler. Was nichts mehr kostet, verliert an Wert. Und in diesem Fall ist das Schlimme, dass es um Lebewesen geht. Deshalb kann ich auch nachvollziehen, wenn jemand sagt: Ich will die Massentierhaltung nicht mehr unterstützen, ich lebe jetzt vegan.

Und umgekehrt: Können wir es uns ökologisch gesehen überhaupt noch leisten, Fleisch zu essen?
Es ist ja alles eine Frage der Menge. Gehe ich mit Kollegen in die Beiz, bestellen alle ein Rindsfilet. Würde das überall auf Welt passieren, ginge es nicht mehr. Ich finde deshalb auch, Fleischesser müssten einem Huhn den Kopf abhauen können.

Sie haben Hühner getötet?
Nein. Aber während meiner Kochlehre im Dolder Grand hab ich Dutzende ausgenommen und halbe Kälber zerlegt. Fische habe ich schon getötet und ausgenommen. Ich habe keine Hühner getötet. Aber ich könnte.

Aber Sie sind froh, wenn Sie nicht müssen.
Ich sage es mal so: Hiltl gibt es seit 116 Jahren, wir bedienen pro Tag über 2000 Gäste. Rechnen Sie mal aus, welche Fleischberge wir nicht gekocht haben. Würden wir die toten Tiere hier aufstapeln, wäre der Berg ein x-faches unserer Liegenschaft.

In mehreren Kantonen kämpfen grüne Gruppierungen für mehr obligatorische vegetarische Menüs in öffentlichen Kantinen. Was halten Sie davon?
Nicht viel. Ich finde nicht, dass vegane Ernährung politisch verankert werden sollte. Wir haben genug Gesetze in der Schweiz. Die Nachfrage bestimmt doch letztlich das Angebot.

Wohl haben auch viele Köche Berührungsängste mit vegetarischen oder veganen Menüs.
Ja, das ist eine Lücke in der Ausbildung. Man lernt nach Pauli, immer noch. Vegan und vegetarisch kochen läuft immer nur so nebenbei. Vegetarische Kochkurse sind gefragt.

Ein hipper Veganer ist der Deutsche Buchautor Attila Hildmann. Kennen Sie ihn?
Aber ja, er war auch schon hier. Hat sich über Facebook angekündigt, fuhr mit seinem weissen Porsche vor, schickte mir ein Selfie und schrieb: Ich komme. Ein lustiger.

Die neue Generation also?
Ja, während des Essens filmte er mich permanent, er hängt die ganze Zeit auf diesen sozialen Medien ab. Das ist sein Konzept. Er macht das gut. Er kam mir vor wie ein Rockstar.

Auch Sie haben, zusammen mit den Frei-Brüdern der Tibits-Betriebe, an denen Sie zu 50 Prozent beteiligt sind, ein Kochbuch herausgegeben: «Vegan Love Story». Warum trägt es einen englischen Titel? Das schreckt doch viele ab.
«Vegan Love Story» tönt nun mal besser als vegane Liebesgeschichte. Natürlich hat das auch mit unserer Internationalität zu tun, unsere Mitarbeiter stammen aus über 50 verschiedenen Nationen. Und die Vielfalt an vegetarischen Rezepturen ist in Asien nun mal viel grösser. Ohne Currys wären wir aufgeschmissen.

Was soll der Fleischesser daraus kochen?
Unbedingt ein Hauptgericht, keine Vorspeise, sonst heisst es wieder: Vegetarisch ist nur Salat. Linseneintopf zum Beispiel. Ob diese Würfeli jetzt aus Poulet oder Tofu sind, wird der Fleischesser auch gar nicht merken – und es spielt nun mal wirklich keine Rolle.

Für Sie vielleicht nicht, aber bei Tofu wird normalerweise die Nase von Fleischmoudis gerümpft.
Sagen Sie nicht, dass Sie mit Tofu kochen, ja nicht! Meine Kollegen sagen ja immer: Tofu macht blind (lacht). Seit 20 Jahren. Machen Sie es deshalb so wie wir: Wir schreiben das Lokal gar nicht mit «vegetarisch» an. Manche Gäste fallen aus allen Wolken, wenn sie merken, dass sie vegetarisch gegessen haben. (Berner Zeitung)

(Erstellt: 27.10.2014, 13:37 Uhr)

 

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(Tages-Anzeiger.ch - Erstellt: 03.10.2014, 07:11 Uhr)

Geld verdienen mit dem Vermieten des eigenen Autos

Das Zürcher Start-up Sharoo lanciert Mobility für Privatautos. Die Investoren sind prominent – den Mini gibts für 10 Franken pro Stunde.

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Von Adrian Sulc

 

Migros, Mobiliar und MobilityDer weisse Mini Cooper steht in einer Quartierstrasse im Zürcher Seefeld und kann rund um die Uhr gemietet werden. 10 Franken pro Stunde oder 60 Franken für einen ganzen Tag kostet die Miete, dazu kommt eine Versicherungsprämie und ab Kilometer 50 ein Kilometertarif. Wer sich bei der Zürcher Firma Sharoo mit einer Kopie seines Führerscheins registriert hat, kann den Mini im Internet reservieren und ihn vor Ort mit der ­Sharoo-Smartphone-App aufschliessen. Der Zündschlüssel liegt dann im Handschuhfach bereit. Nach der Benützung wird das Auto wieder an seinem Platz abgestellt und mit der App abgeschlossen. Mieter und Vermieter müssen sich nie treffen, die aufwendige Schlüsselübergabe entfällt.

Die Geschäftsidee von Sharoo leuchtet ein: Die meisten Autos im Land stehen häufig unbenutzt herum. Das Internet macht es nun – wie bei Ebay oder Airbnb – möglich, dass Anbieter und Nachfrager eines ganz spezifischen Produkts miteinander ins Geschäft kommen.

Im Fall des weissen Mini sieht es jedoch danach aus, als hätte der Anbieter noch kaum Nachfrager gefunden: Der Reservationskalender ist für diese ­Woche komplett leer. Bei vielen anderen Autos sieht es ähnlich aus – ausgelastet sind sie noch lange nicht.

Das liegt auch daran, dass die Plattform von Sharoo erst im vergangenen Mai lanciert wurde. Rund 300 Autos sind in Schweizer Städten heute mit dem System ausgerüstet, welches das Fahrzeug mittels Smartphone-App öffnen und schliessen kann. 400 Franken kostet das Gerät, bisher hat es Sharoo allen Teilnehmern geschenkt. Knapp 5000 Mieter haben sich laut Sharoo-Chefin Eva Lüthi registriert. Doch es wurden bislang erst 1700 Fahrten getätigt. «Wir müssen Ende Jahr nochmals kräftig Gas geben», sagt Lüthi dazu.

Finanzieren soll sich Sharoo dereinst mittels Kommissionen auf den Mietpreisen. Diese betragen je nach Modell 5 bis 30 Prozent. Dass die Gewinnschwelle noch weit entfernt ist, muss Firmen­chefin Lüthi keine Sorgen bereiten: Die Aktionäre von Sharoo sind drei der bekanntesten Genossenschaften im Land: Die Migros besitzt über ihre Elektro­mobilitäts-Tochter M-Way 56 Prozent am Unternehmen, die Berner Versicherung Mobiliar 33 Prozent und die Car­sharing-Organisation Mobility die restlichen 11 Prozent. Den drei Genossenschaften geht es nicht in erster Linie darum, dass Sharoo Gewinne abwirft. Und sie haben das Unternehmen mit ­finanziellen Mitteln ausgestattet, von denen andere Start-ups nur träumen können. Allein das Aktienkapital von Sharoo beträgt 900'000 Franken.

Die Migros sieht das Modell als Ergänzung für ihre Elektroauto- und Nachhaltigkeitsinitiative. Für die Mobiliar wiederum ist Sharoo ein Experimentierfeld für Versicherungslösungen in der sogenannten Sharing Economy. Natürlich müssen die Sharoo-Nutzer die Vollkasko-Versicherung (rund 15 Franken für 4 Stunden Mietzeit) bei der Mobiliar abschliessen. «Wir lernen, wie wir Risiken versichern, die wir nicht genau kennen und die nur für eine beschränkte Zeit entstehen», schreibt Mobiliar-Sprecher Jürg Thalmann.

Mobility, die dritte Aktionärin, will Sharoo nicht als Konkurrenz zum eigenen Angebot betrachten. Die beiden Angebote würden verschiedene Nutzer anziehen, so Mobility-Sprecher Patrick Eigenmann. Je mehr Angebote es gebe, «desto stärker verankert sich die Idee des Carsharings in der Schweiz».

«Vertrauen ist ein Riesenthema»

Weil bei Sharoo anders als bei Mobility Privatautos angeboten werden, muss das Vertrauen in die Mieter deutlich grösser sein. Deshalb bietet Sharoo den Vermietern an, ihr Auto auch nur mit dem eigenen Freundeskreis oder Leuten aus der eigenen Nachbarschaft zu teilen. Zudem können sie die Option «auf Anfrage» wählen, bei welcher sie zuerst das Profil des Automieters begutachten können. «Vertrauen ist ein Riesenthema», sagt Sharoo-Chefin Lüthi. So müssen sich Mieter und Vermieter denn auch nach jeder Fahrt gegenseitig bewerten und erhalten so positive Bewertungspunkte – in der Sharing Economy eine Art zweite Währung.

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Patrick Looser - openmind und Potenzialentwickler - erklomm in einem US-Konzern rasch die Karriereleiter. Nach dem Besuch einer Kunstausstellung entschied er sich, den Job an den Nagel zu hängen und auszuwandern. In New York schrieb er zwar keine Erfolgsstory, lernte aber, seine eigene Geschichte zu verstehen. Heute setzt er sich dafür ein, «das Herz wieder in die Unternehmenswelt zu bringen».

Siehe Interview: Der Bund

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Macht der Placebos

Oft werfen Schulmediziner den alternativen Heilmethoden vor, dass sie vorwiegend auf dem Placebo-Effekt beruhten - dem Glauben an die Heilkraft, der allein dann die Heilung bewirke. Wie wichtig Placebo in einem Genesungsprozess ist, wird nun auch von wissenschaftlicher Seite entdeckt. Pikant: auch die Erfolge der gestandenen Schulmedizin können oft auf Placebo zurückgeführt werden.

Macht der Placebos / DAS MAGAZIN Nr. 4

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Yoga - zwischen Fitness-Hype und Erleuchtung

Früher Hippiekram unterdessen längst im Mainstream angekommen: Yoga. Immer mehr Menschen mühen sich in den Yoga-Zentren ab, um körperlich und auch geistig einen ausgeglicheneren Zustand zu erreichen.

Was ist dran an Yoga? Welches sind die Risiken und Nebenwirkungen? Input sitzt auf die Yoga-Matte und sucht die Mitte zwischen Hype und ursprünglichem Sinn von Yoga.

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Gabel statt Skalpell - vegan isst gesund

Ein hervorragender Dokumentarfilm über den Zusammenhang zwischen unseren Ernährungsgewohnheiten und zahlreichen sogenannten Zivilisationskrankheiten. Und zugleich ein klares, wissenschaftlich fundiertes Statement für eine vegane Ernährungsweise - gerade auch aus gesundheitlicher Sicht. Der Film basiert auf den Arbeiten von Dr. T. Colin Campbell und Dr. Caldwell B. Esselstyn und greift die Thesen aus der bekannten 'China Study' in anschaulicher Form auf. Sehr empfehlenswert!

“A film that can save your life.” – Roger Ebert, Chicago Sun-Times

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Reichtum durch Arbeit ist etwas für Anfänger

Walter Wollenwebers Essay im Stern vom 22. März 2012 fasst die Unterschiede zwischen Arm und Reich eindrucksvoll zusammen: Am größten ist die Ungleichheit bei der Verteilung der Vermögen. Die Ungleichheiten bei den Löhnen sind daneben geradezu vernachlässigbar. Und: Die wahre Geldelite profitiert von leistungslosem Wohlstand, der sich unseren Blicken entzieht.

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Wer bist du, der du mich isst?

Du bist, was du isst. So einfach und treffend formuliert der Volksmund den Zusammenhang zwischen unserem Zustand und unserer Ernährung. Nahrungsmittel und unsere Essgewohnheiten spielen alltäglich eine existenzielle Rolle in unserem Leben. Bewusst oder unbewusst tangieren sie unser tiefstes ethisches Verständnis. Zunehmend wird bekannt, dass sie auf der globalen Ebene massgeblich zu den bestehenden sozialen und ökologischen Ungleichgewichten beitragen.

Zeit genug also, dass dieses wichtige Thema in die Mainstream-Medien einfliesst. Christian Seiler hat sich im MAGAZIN einige intelligente Gedanken zu ethischem Essverhalten gemacht.

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DAS MAGAZIN 44/12

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Pumpipumpe oder: Gegenstände teilen

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Aus Ronorp:

Über Webseiten wie Share some Sugar & RentWant habe ich schon berichtet. Auf diesen Plattformen kann man Geräte verleihen. Mit der Idee Pumpipumpe vom Berner METEOR Collectif ist es noch einfacher, diesen tollen Gedanken vom Teilen umzusetzen. Sie entwarfen Aufkleber mit Bildern von Geräten. Wenn man zum Beispiel eine Bohrmaschine besitzt und diese auch ausleihen möchte, kann man einfach einen Aufkleber mit dem entsprechenden Bild an den Briefkasten kleben. So weiss der Nachbar, falls er eine Bohrmaschine braucht, kann er bei dir klingeln. Auf der Webseite kann man die Kleber gratis bestellen. Simpel und genial!

Zur Webseite

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Entdecke den Bobby Dekeyser in dir!

Die faszinierende Lebensgeschichte von Bobby Dekeyser: früher Schulversager und Bundesliga-Torhüter, heute sozialer Investor und selbstgemachter Unternehmer mit Welterfolg.

http://blog.derbund.ch/berufung/index.php/1216/ich-versuche-keine-angst-zu-haben-vor-gar-nichts/

'Letztlich kommt es nur darauf an: Den Moment zu erwischen, um mit den richtigen Leuten etwas Gutes zu tun.'

- Bobby Dekeyser

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8826255479?profile=originalAndreas Tröndle, Tänzer

 

Sein Vater zimmerte Kirchenbänke, seine Mutter schickte ihn ins katholische Internat und erwartete, dass er Priester wird. Doch Andreas Tröndle wandte sich nach dem Theologie-Studium dem Tanz zu, weil er «Spiritualität am eigenen Leib erfahren» wollte. Wenn der 47-Jährige in die Kirche zum 5-Rhythmen-Tanz einlädt, ist der Zuspruch grösser als bei den meisten Gottesdiensten. Download der PDF-Datei


Herr Tröndle, über Sie hiess es vor einiger Zeit in der «SonntagsZeitung»: «Er füllt Säle und Kirchen, bringt die Traurigen zum Lachen, stimmt die Hadernden versöhnlich.» Erkennen Sie sich in dieser Beschreibung wieder?
ANDREAS TRÖNDLE: Das ist ziemlich pathetisch formuliert, aber alles in allem trifft es wohl zu. Ich sehe ja, in welcher Verfassung die Leute an meine Tanz-Veranstaltungen kommen. Viele sind gestresst vom Berufsalltag, die Gesichtszüge sind angespannt, der Körper ist steif. Dann geben sie sich zwei Stunden oder länger dem körperlichen Erleben hin, der Kopf kommt zur Ruhe, die Gedanken verschwinden – das allein hat eine ordnende und versöhnliche Wirkung. Am Ende gehen die Teilnehmer sehr aufgeräumt und entspannt nach Hause.

Ihr Leben steht heute ganz im Zeichen des Tanzens. Haben Sie einen weiten Weg zurückgelegt oder hat sich das früh abgezeichnet?
Ich bin in einem streng katholischen Umfeld aufgewachsen. Mein Vater war Schreiner und stellte hauptsächlich Kirchenbänke her, meine Mutter war sehr gläubig und erwartete von mir, dass ich Priester werde. Man hat in einer solchen Konstellation drei Möglichkeiten: Man rebelliert, man erfüllt brav die Erwartungen oder man sucht einen dritten Weg. Ich ging aufs katholische Internat, studierte später Theologie und war dann fünf Jahre in der Jugendseelsorge tätig. Ich taugte weder zum Rebellen noch zum angepassten Kirchendiener, aber ich wusste lange Zeit nicht, wie dieser dritte Weg aussehen könnte. Ich interessierte mich für spirituelle Fragen, wollte verstehen, wozu wir da sind, was der Sinn unseres Körpers ist, wie die Welt beschaffen ist. Die Antworten der Theologie waren mir zu theoretisch – ich wollte Spiritualität am eigenen Leib erfahren. Und gleichzeitig war da dieser extreme Bewegungsdrang, ich konnte mich nicht ruhig halten, zappelte, stiess überall an; heute würde man sagen: ADS.

Haben Sie da schon getanzt?
Ich ging in Discos und hatte dort wegen meiner Luftsprünge und anderer Tanzausbrüche bald einen zweifelhaften Ruf. Für mich war das ein Ventil, die Energie musste sich irgendwie entladen. Ansonsten habe ich den grössten Teil meines Lebens gegen meinen Körper gekämpft. Ich behandelte ihn wie ein Objekt, was durchaus reizvoll war. So trieb ich teilweise exzessiv Sport, verlangte ihm bei Langstreckenläufen, Bergwanderungen oder Mountainbike-Touren alles ab. Ich brauchte das als Kontrast zum kopflastigen Theologiestudium, aber so hoch ich die Ziele auch steckte, es erfüllte mich nicht, sie zu erreichen. Es blieb etwas Kompensatorisches, und die Sehnsucht, mich zuhause zu fühlen in meinem Körper, blieb ungestillt. Das änderte sich erst, als ich den 5-Rhythmen-Tanz entdeckte. Diese Form enthielt alles, nach dem ich immer gesucht hatte.

Erzählen Sie von Ihren ersten Erfahrungen damit.
Ich wusste wenig darüber und ging etwas ängstlich zu diesem ersten Kurs in Deutschland. Ich vermisste klare Anleitungen und insgeheim dachte ich: «Die spinnen doch, was soll das, dieser wilde Tanz?» Beim ersten Rhythmus geht es darum, sich in weiblichen, runden, harmonischen Bewegungen auszudrücken. Das war Neuland für mich, so hätte ich nie freiwillig getanzt, weil ich es für unmännlich hielt. Und plötzlich merkte ich, wie gut mir das tat; es war wie ein Heimkommen, obwohl ich ganz neue Seiten an mir entdeckte. Insgesamt war diese erste Erfahrung mit dem 5-Rhythmen-Tanz gleichzeitig verstörend und befreiend. Man verliert zwar die Koordinaten, an denen man sich immer orientiert hat, aber man spürt im gleichen Moment, dass es viel mehr zu gewinnen gibt. Ich hatte das Gefühl, durch diese Art des Tanzens ein Paradies zu entdecken, an dem ich in meinem Leistungswahn immer vorbeigerannt war.

Wie wichtig war die spirituelle Komponente?
Ich habe durchs Tanzen viele Bibel-Stellen in ganz neuem Licht sehen gelernt. Zum Beispiel das Gebot: «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!» Was heisst das denn? Man kann viel Gescheites darüber sagen, aber die wirkliche Bedeutung von Selbstliebe hat sich mir erst im Tanz erschlossen, als der Verstand ausgeschaltet war. Im Tanz erlebte ich mich und andere Menschen auf eine neue Art, es ist eine andere Form der Wahrnehmung und Begegnung. Wer tanzt, entwickelt ein erweitertes Selbstverständnis und eine tiefere Verbindung mit der Welt. Dadurch kann er sich offener zeigen und muss weniger mit den Waffen des Intellekts um Anerkennung kämpfen.

Die rotierenden Gedanken, die im Tanz zur Ruhe kommen – ist das der Hauptgrund, dass die Leute für Ihre Tanzkurse vor der Kirche Schlange stehen, während viele Pfarrer vor leeren Bänken predigen?
Das ist eines meiner wichtigsten Anliegen. Wie gelingt es, den Kopf, der ständig plappert und dabei meistens die gleiche Platte abspielt, zur Ruhe zu bringen, damit der Mensch Neuland betreten kann? Wir sind eine furchtbar kopflastige Gesellschaft. Ich sehe immer wieder zu Beginn meiner Veranstaltungen, wie sich die Leute schwer tun, ihren Kopf in Bewegung zu bringen; manche schleppen den ganzen Körper hinter ihrem Kopf her. Deswegen ist es wichtig, an einem friedvollen Ort zusammenzukommen, wo nicht geredet wird und sich alle frei machen können von den Schranken des Denkens. Den Körper gehen zu lassen und ihm auf dieser Entdeckungstour zu folgen, ist eine sehr befreiende Erfahrung. Sie weitet die Wahrnehmung und das Energiespektrum. Es ist wie eine Expedition in den Dschungel: Man weiss nicht, welchen unheimlichen Pflanzen und wilden Tieren man begegnen wird. Für viele ist es eine sehr emotionale Erfahrung, es tauchen Ängste auf und es fliessen Tränen, weil Gefühle an die Oberfläche kommen, die lange Zeit weggesperrt waren. Aber letztlich werden wir stärker, wenn wir berührbarer werden.

Man hat Sie auch schon als «tanzenden Prediger» und den 5-Rhythmen-Tanz als neustes Trendprodukt der Esoterik-Branche bezeichnet. Stört Sie das?
Ja, die Esoterik-Schublade, das ist unvermeidlich. Sagen wir es so: Es gibt viele Suchende, die sich nach einem tieferen Wissen und einer Verbindung zum Göttlichen sehnen, starre Kirchenstrukturen jedoch ablehnen. Manche von ihnen kommen in meine Kurse. Ich selber verspüre keinerlei Bedürfnis, eine Ideologie zu verbreiten oder zu einem Guru zu werden. Vielleicht bin ich tatsächlich eine Art Priester geworden, wenn auch ein ganz anderer, als meine Mutter sich gewünscht hat. Ich will kein Priester sein, der aus einer Machtposition heraus sein Wissen vermittelt, ich sehe mich eher als Diener, der die Menschen zur Spiritualität verführt und sie in einen Raum bringt, wo sie in Verbindung treten können zur tiefsten Wahrheit in ihrem Inneren.

Zu Ihren Tanzanlässen in Kirchen kommen regelmässig über 100 Leute, viele versuchen vergeblich, einen Platz zu ergattern. Wie reagieren die ehemaligen Studienkollegen darauf, die als Pfarrer keinen vergleichbaren Zuspruch haben?
Es gibt schon Theologen aus meiner Studienzeit, die mich fragen, wie ich dieses Herumzappeln in Kirchen «Beten» nennen könne. Für mich liegt das auf der Hand. Beten heisst für mich, mit dem Göttlichen in Verbindung zu treten. Das gelingt mir in der Bewegung besser, als wenn ich das «Vater unser» nachbete. Ich hatte schon als Kind die Vision, dass Menschen in einer Kirche sich irgendwann bewegen und Gefühle zeigen können. Wozu haben wir Gefühle, wenn wir sie zu 99 Prozent unterdrücken? Wozu haben wir einen Körper, wenn wir ihn nicht spüren? Für mich ist der Körper heute ein Gefäss, über das ich die Welt entdecken und mich mitteilen kann. Dies in einer Kirche zu tun, halte ich für sehr stimmig – auch wenn ich dazu immer als erstes die Kirchenbänke aus dem Weg räumen muss, die mein Vater gezimmert hat. (Lacht)

Könnten Sie sich vorstellen, beruflich etwas ganz anderes zu machen?
Nein, es ist für mich eine Berufung, der ich folgen will und muss. Kürzlich wollte mir ein Versicherungsvertreter eine teure Berufshaftpflichtversicherung verkaufen. Er fragte mich eindringlich: «Was machen Sie denn, wenn Sie nach einem Unfall plötzlich im Rollstuhl sitzen?» Ich weiss es nicht, aber ich würde sicher weiter mit dem Körper arbeiten und vielleicht für behinderte Menschen ein Angebot machen. Ich kann damit nicht einfach aufhören, es ist ein Teil von mir. Darum wird es für mich auch keine Pensionierung geben. Manchmal ist das natürlich auch ein Fluch, wenn man so ganz mit seinem Beruf verschmilzt. Dann wünsche ich mir für Augenblicke einen Job, in dem ich um 17 Uhr den Stift hinlegen könnte. Aber das Positive überwiegt eindeutig. Es ist eine extrem spannende Reise. Vermutlich kenne ich erst ungefähr fünf Prozent der Möglichkeiten, die das Leben bietet – es gibt also noch viel zu entdecken.

Kontakt und Information:
www.tanzdichganz.ch
www.5rhythms.ch

Interview: Mathias Morgenthaler

Quelle: http://blog.derbund.ch/berufung/index.php/1245/ich-entdeckte-ein-paradies-an-dem-ich-immer-vorbeigerannt-war/

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Eine sehr überzeugende und gut gegliederte Erklärung über das Wer, Was und Warum des Integralen. – In einem 20-Minuten-Klipp beschreibt Ken Wilber wie integrales Bewusstseins und Kultur entstanden sind, aus einer historischen Reihe von Umwandlungen eindeutiger Stadien des Bewusstseins: archaisch, magisch, mythisch, rational, pluralistisch und integral. (Urban Waltenspühl, IP Schweiz)

http://integrallife.com/video/brief-history-integral

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Gemeinwohl-Ökonomie: Energiefeld Zürich


ENERGIEFELD ZÜRICH

(Auszug aus dem Gemeinwohl-Ökonomie Newsletter 2/12)

In der Schweiz haben wir unsere Präsenz in den letzten Monaten stark erweitert. So konnten wir uns in dem mehrtägigen Kongress Green Phoenix in den Schweizer Alpen mit nationalen und internationalen Projekten vernetzen. Einen Kurzbericht über die Ökonomievorträge findest du hier. Es wird dieses Jahr wieder ein Kongress durchgeführt an dem das Energiefeld Zürich beteiligt sein wird.
 
Die schweizerische Integrale Partei interessiert sich sehr für unsere Arbeit und hat die GWÖ in ihr Parteiprogramm aufgenommen.
 
Wir hatten erste Kontakte mit der Occupy-Paradeplatz-Bewegung. Da wir einige Akteure persönlich kennen, wird sich diese Beziehung vertiefen. Das Potential dieser Bewegung schätzen wir sehr hoch ein und wir freuen uns auf eine zukünftige Zusammenarbeit. 
Einige kleinere Firmen interessieren sich für die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz. Ende Februar werden wir das erste Energiefeld-Treffen in Zürich mit allen interessierten Unternehmen in der Schweiz durchführen. Hier ist die Doodle-Umfrage für den Termin. Du bist herzlich dazu eingeladen.
 
Eine weitere Möglichkeit mit uns in Kontakt zu treten ist unsere Facebookseite. Auf ihr werden wir alle Informationen über unsere Tätigkeit publizieren. Wir freuen uns auf deinen Seitenbesuch.
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Nach dem Erfolg des Projektes 31Days, 31Ways, 31Minds in New York, soll es in Zürich weitergeführt werden. Dazu sucht Stephan Schacher Zürcher, die sich zu dieser Frage "Was würdest du tun, um die Welt in 31 Tagen zu verändern?" äussern. Das ganze funktioniert so: Du schreibst deine Antwort ins Forum von Ronorp http://www.ronorp.net/zuerich/forum/frag-die-zuercher.75/was-wuerdest-du-tun-um-die-welt-in-31-tagen-zu-veraendern.96284/ und anschliessend schickst du sie mit deinem CV per E-Mail an: 31days31ways31minds@photogarage.ch. Der Künstler selbst sucht sich unter den Einsendungen 31 Persönlichkeiten aus, die er dann anschliessend porträtiert.

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