Alle Beiträge (1)

Sortieren nach

Realitaet.

Ich sitze am Bett eines Patienten. 34 jaehriger Mann. HIV positiv. Aids. Gelb. Ausgemergelt. Weiter Pullover. Lage Kleidung. Er sitzt am Bettrand. Schwankt. Immer wieder fallen ihm die Augen zu. Jede Bewegung ist langsam. Zeitlupe. Saetze werden nach einem Wort unterbrochen. Eingeschlafen. Die Anti HIV medikamente hat er immer wieder abgesetzt. Er moechte nicht mehr leben. Und wenn, nur noch wegen seiner Katze. Seine Leber ist kaputt. Giftstoffe seines Koepers werden nicht mehr abgebaut und vergiften sein Hirn. Er ist abwesend. Medikamente gegen das Virus vergiften die Leber noch mehr. Das Virus zerstoert die Leber ebenfalls weiter. Keine Wahlmoeglichkeit mehr. Der Tod ist absehbar. Minuten. Stunden. Tage. Immer wieder flackert ein licht auf. ploetzlich gehts ihm besser. Und damit der Mutter. Weinend sitzt sie neben mir am Bett. Klagt mir, dass der Sohn nicht mehr mit ihr spricht. Er haette es noch nie getan. Und jetzt, wo er stirbt, wisse sie nicht mal ob er beerdigt oder verbrannt werden moechte.Der Tod kam jung fuer ihn. Aber absehbar. Manchmal ist er nicht absehbar. Fuer andere. Aber auch fuer uns. Weisst du, was deine mutter moechte? Dein Vater? Dein Freund? Hast du jemandem gesagt, was du moechtest? Worum reden wir den ganzen Tag?
Mehr lesen...

Blog-Beiträge nach Tags

Monatliche Archive